Donnerstag, 25. Februar 2010

Schnee - Juchhee!

Im Gegensatz zum Festlandseuropa war ja in diesem Winter in Island nicht viel mit Schnee.
SNOW - finally! First footprints :-)
Gestern Abend fing es an zu schneien. Das Beweisfoto wurde ja leider nichts, da Kamera außer Betrieb (siehe letzter Post).
Die ganze Nacht schneite es und es hörte auch am Morgen nicht auf. Es war zwar nicht ganz so viel, wie teilweise in Deutschland, aber es reichte aus, um ein gewisses Maß an Chaos in den Straßenverkehr zu bringen. Denn wie schon der isländische Regen, so fällt auch der isländische Schnee nicht einfach so senkrecht aus den Wolken. Nein, er stürmt einfach waagerecht über das Land! Teilweise lag gar kein Schnee, um sich dann an anderer Stelle wieder zu türmen.
Auf meinem Arbeitsweg habe ich ja immer Gegenwind (Als ob es nicht schon so schwer genug wäre, sich auf den Weg zu begeben!). Heute war das nicht anders. Von der Innenseite war meine Brille beschlagen, von der Außenseite klebte ein halber Zentimeter Schnee-/Eisfilm. Ich sah nichts! Nur dunkle Flächen, wo der Betongehweg (Straße meist Asphalt, Gehweg Beton) frei geweht war, und weiße, wo halt noch Schnee lag (zwischen 5 bis 20 cm). Plötzlich wurde ich gestoppt. Zack, bis über den Knien stand ich im Schnee! Mitten auf dem Weg hatte es sich eine Schneewehe gemütlich gemacht.
Ich liebe Winter ... wenn es auch Schnee dazu gibt!
SNOW - finally! Work closed :-)
Bis heute Abend hatte sich der Wind wieder beruhigt. Die Fenster auf Arbeit waren wieder vom Schnee befreit, den es tagsüber daran geklebt hatte, aber die Schneewehe vor der Haupteingangstür hielt sich erfolgreich.

Dem Ingenör is nix zu schwör!

Nachdem ich meine Digitalkamera unter Zuhilfenahme einer zerquetschten Birne erfolgreich außer Betrieb gesetzt hatte, machte ich mich heute daran, die Kamera in ihre Einzelteile zu zerlegen, um sie ausgiebigst reinigen zu können. Zum Glück fand ich auf Arbeit auch Feinmechaniker Werkzeug (Minischraubenzieher ... ich meine natürlich Schraubendreher). Zuhause habe ich nur Werkzeug, dass meinen grobmotorischen Fertigkeiten entspricht: Hammer, ...
Ich bin sehr stolz auf mich! Zwar werde ich nie ein Uhrenmechaniker werden, aber meine Kamera funktioniert wieder! Alle Teile sind wieder am richtigen Platz ... okay, ich suche noch nach einer Schraube, aber die ist nicht wichtig (war außerdem schon seit Längerem locker). Habe sogar noch eine Funktion gefunden, die ich in den 5 (6 ?) Jahren, die ich die Kamera jetzt schon benutze, noch gar nicht benutzt habe.
War wirklich eine interessante Beschäftigung. Überraschend einfach teilweise, wie so gewisse Dinge funktionieren - rein mechanisch, trotz digital :-)
Anscheinend bin ich doch die Tochter meines Vaters. Und zu unserer Ehrenrettung kann ich auch noch stolz behaupten, dass ich weder eine Fahrradspeiche noch Klebeband benötigt habe.
2nd Step

Montag, 15. Februar 2010

Krisenstimmung - Teil 1

Dieser Post entstand am 23.12.2009 auf dem Flughafen von Kopenhagen während ich auf meinen Anschlußflug wartete:

Okay, jetzt glaube ich es wirklich. Die Krise hat Island fest im Griff. Da die Läden trotz drastischer Preiserhöhung und steigenden Arbeitslosenzahlen immer noch mit einkaufswütigen Leuten gefüllt waren, war ich mir nicht so ganz sicher.
Als ich aber heute Morgen im internationalen Flughafen Islands, Keflavik, eintraf und NULL, ZERO, NADA Schlangen an den Check-in-Schalter antraf (vor 3 Jahren hätte ich meinen Flieger gar nicht gekommen, da ich zur eigentlichen Abflugzeit noch in der Schlange stand). Die Isländer können es sich nicht mehr leisten zu Weihnachten ins Ausland zu reisen (viele haben auch dieses Jahre ihren kompletten Sommerurlaub auf der Insel verbracht, was nicht ganz so üblich war in den letzten Jahren) und auch arbeiten kaum noch Ausländer in Island, die über die Feiertage nach Hause wollen. Trotzdem traf ich einen Deutschen, den ich durch die Arbeit kenne (ein weiterer Betonbegeisterter), der mit seiner Frau über die Feiertage in die alte, deutsche Heimat flog.
Trotz, oder gerade, in diesen Krisenzeiten, sind die Fluggesellschaften darauf aus, einen bis aufs Hemd auszuziehen. Ich weiß, dass Übergebäck teuer ist (ca. 1000 ISK / 6 EUR pro Kilo). Das werden die teuersten Weihnachtsgeschenke, die ich je vergeben habe! Was ich nämlich nicht wusste, dass auch bei direkten Verbindungsflügen von Partnerfluggesellschaften, mehrfach zur Kasse gebeten werden kann. Zwei Flugverbindungen machen aber nicht den Doppelten, NEIN, sondern den 2 ½ fachen WUCHERpreis! Dafür hätte ich glatt ein volles Flugticket bei der preiswerteren Island-Fluggesellschaft bekommen! Neulich habe ich mal irgendwo gelesen, dass irgendeine Fluggesellschaft Personen mit Übergewicht bezahlen lassen will. Würde mich überhaupt nicht wundern! Aber wahrscheinlich würden das irgendwelche Menschenrechtsgesellschaften nicht zulassen. Vor allem wurde es wirklich clever gemacht. Statt am Check-in direkt zu zahlen – da hätte man ja noch etwas auspacken können, wurde man nach Gepäckabgabe zu einem anderen Schalter geschickt, wo einem dann die freudige Nachricht überbracht wird. Und wenn man bedenkt, dass ich sparen wollte, indem ich ein paar der Geschenke extra in Reykjavik gekauft habe! Im Flughafen hätte ich sie auch kaufen können. Steuerfrei heißt dabei zwar nicht billiger als andernorts, aber es wäre erst nach dem Check-in gewesen und da kontrolliert dann keiner mehr das Gewicht.
Naja, wer braucht schon Geld! Momentan kann ich mit isländischen Kronen sowieso nicht viel anfangen. Dann kann ich wenigstens den Fluggesellschaften ein bißchen Geld spenden. Das kann man sicher von der Steuer absetzen!? Apropos Steuer: Das einfache isländische Steuersystem soll ab Januar „gerechter“ werden. Das heißt, verschiedene Steuerklassen statt der bisher einen… Wer mehr verdient, soll mehr Steuern zahlen… Ha, wer es glaubt, wird selig! Da bekommt man eher eine Krise!