Neulich fand ich diese nette Geschichte als Basis für einen Übersetzungswettbewerb im Internet (LINK):
Der Mann, der nie zu spät kam
(nach Paul Maar)
Ich will von einem Mann erzählen, der immer sehr pünktlich war. Er hieβ Wilfried Kalkund war noch nie in seinem Leben zu spät gekommen. Nie zu spät in den Kindergarten, nie zu spät zur Schule, nie zu spät zur Arbeit, nie zu spät zum Zug. Der Mann war sehr stolz darauf.Die Arbeitskollegen sagten oft: „Könntest du nicht wenigstens einmal zu spätkommen?“Aber Wilfried sagte: „Ich weiß nicht, welchen Vorteil es bringen soll, zu spät zukommen.“
Als Wilfried 25 Jahre lang nie zu spät zur Arbeit gekommen war, organisierte der Chef ihm zu Ehren eine Feier. Es war das erste Mal, dass Wilfried Alkohol trank. Schon nach einem Glas begann er zu singen.
Am nächsten Morgen erwachte er erst, als ihm die Sonne ins Gesicht schien. Entsetzt sprang er aus dem Bett und lief zum Bahnhof. In seiner Hast stolperte er und stürzte hinunter auf die Schienen. Noch während des Sturzes wusste er: Dies ist der Bahnsteig vier, jetzt fährt der 9-Uhr-16-Zug ein. Ich bin tot! Er wartete eine Weile, aber nichts geschah. Und da er offensichtlich noch lebte, kletterte er auf den Bahnsteig zurück und fragte einen Bahnbeamten: „Was ist mit dem 9-Uhr-16-Zug?“„Der hat sieben Minuten Verspätung“, sagte der Beamte.
An diesem Tag ging Wilfried nicht ins Büro. Er hatte verstanden, dass Verspätungen von Vorteil sein können.
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Zum Einen erinnert mich das an meine geliebte Großtante. Sie war auch immer extrem pünktlich. Als sie dann doch einmal mit richtig Verspätung und schlechtem Gewissen auf Arbeit eintraf, waren alle (inklusive dem Chef) sehr froh, dass ihr es auch einmal passiert war. Sie wurde mit Applaus empfangen!
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Zum Anderen: In Island gehört Pünktlichkeit nicht wirklich zu den Tugenden (wie bei den Deutschen). Alles im akademischen Viertel (15 min zu spät) ist noch als super pünktlich anzusehen. Mit Hilfe von Zügen können die Isis aber nicht den Vorteil von Unpünktlichkeit gelernt haben. Die gibt es hier nämlich nicht.
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Zum Letzten ein Sprichwort:
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!
Oder doch nicht?
2 Kommentare:
Ein nette Geschichte... so hat Unpünktlich aich seine Vorteile... Bie uns haben wir seit Montag eine "Stechuhr" ich nenn´es mal so, Wir dürfen 10 min vor bzw 10 min nach Dienstbeginn erscheinen... obwohl uns seitens Betriebsrats 45 min zugesichert wurden..:o( Viele Kollegen kommen von weither mit Auto, Bus und Bahn... da wären wir wieder beim Thema Pünktlichkeit...
Wir haben zwar auch eine "Stechuhr", aber es ist relativ egal, wann wir eintreffen. Zwischen 8 und 9 kommen die meisten, manche auch erst 9:30 (rechtzeitig zur Kaffeepause :-)).
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