Letzten Freitag war die jährliche Firmenparty (Mitarbeiter und deren Begleitung) angesagt.
Auf Grund der Kreppa (isländisches Wort für die Finanzkrise) hat es dieses Jahr nicht für einen Ausflug nach Kopenhagen gereicht. Stattdessen ging es mit 2 Bussen (einige Mitarbeiter waren auch mit dem Auto unterwegs) nach Borganes, einer Kleinstadt (ich würde eher sagen: Dorf) nördlich von Reykjavik.
Borganes kannte ich bisher eigentlich nur von Arbeitseinsätzen an der Brücke Borgafjörðurbrú (LINK), die über den Borganesfjord führt.
Die Feier stieg im Siedlermuseum von Borganes (LINK-deutsche Flagge oben rechts), dass aus 2 Häusern besteht, deren Hof überdacht ist (Empfangsraum). Eins ist das Musem und das andere das Restaurant, in welchem früher der örtliche "Tante-Emma-Laden" untergebracht war. Wir wurden auf 2 Etagen aufgeteilt und das Unterhaltungsprogramm wurde mittels Videokamera und Beamer übertragen).
Diese Feiern sind immer sehr locker und fröhlich. Schon vor dem Start wird der erste Alkohol genossen und im Bus singen alle fleißig (unter Anderem die isländische Version von "Aus den blauen Bergen kommen wir").
Auch das Essen wird immer wieder von kleinen Programmeinschüben unterbrochen. Man erlebt singende, schauspielernde, ... Kollegen. Nach dem Festessen wird dann zum Tanz aufgerufen. Ziemlich viele Paare schwingen (mehr oder weniger gut, aber meist reicht gut) das Tanzbein. Kurz nach 1 Uhr brachen dann die Busse wieder Richtung Hauptstadt auf und verteilten die Angeheiterten in der ganzen Stadt.
Was mich auch in diesem Restaurant wieder überraschte, war der freie Umgang mit Feuer in Island. Mitten im Raum war eine Art offener Kamin angebracht. An der einen Seite saßen die Leute und an der anderen verlief der Durchgang. Das Feuer war in der richtigen Höhe, dass, wenn man zu nah daran vorbeiging, locker eine Jacke oder lange Bluse in Flammen hätte aufgehen können. Auch in der Weihnachtszeit kann man in Island in vielen (tlw. mit Waren und Leuten recht vollgestopften) Läden brennende Kerzen stehen sehen. In Deutschland würde die Feuerwehr sofort alles dicht machen. Auch in Bars und Restaurants gehen öfters einmal Kleiderteile in Flammen auf! Rauchmelder sind überall, aber wenn die Kleidung aus Polyesther ist, bringt das auch nicht viel. Da kann man nur schnell nach dem Notausgang suchen!
Das folgende Foto mußte ich einfach schießen: Im Bus einer isländischen Busunternehmens eine deutsche "Notausstieg"-Beschriftung (ich fahre auch ab und zu mit Busen, die eine "Wagen hält" Leuchte haben) und im Hintergrund ein hoher Berg ("Runter kommen sie immer!").
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