Sonntag, 30. November 2008

Einen schönen ersten Advent!

Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Erst eins, ...
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, ...
Ich hoffe, ihr hattet alle einen gemütlichen ersten Advent.
Die erste Kerze wurde entzündet, der weihnachtlich Krimskrams aus den angestaubten Kisten geholt und in der Wohnung verteilt. Die erste Scheibe Stollen (gibt es hier übrigens auch zu kaufen - hergestellt in Deutschland) und der erste Lebkuchen genüßlich verspeist, ...
Ich habe mich gestern und heute zum Kringlan aufgemacht und habe mich durch die Menschenmassen gekämpft. Von wirtschaftlicher Krise habe ich da leider nichts gemerkt, haufenweise Leute mit Einkaufstüten im Vorweihnachtskaufrausch. Draußen sah ich allerdings eine Werbung für ein isländisches Bankkonto mit hohen Zinsen. Darüber die Temperaturanzeige -6°C. Momentan könnnen sie selbst mit 17% Zinsen auf ein Konto nicht wirklich mehr etwas retten. Als ich gestern bei der Bank war, um etwas Geld nach Deutschland zu überweisen, wieß mich die Angestellte auf einen drohenden weiteren Verfall der ISK hin und fragte, ob ich wirklich überweisen wolle. Ich fragte sie, ob sie mir sagen könne, wann es denn wieder besser werden würde. Natürlich konnte sie mir das nicht sagen. Sehen sie, deshalb überweise ich jetzt, es wird eh immer nur noch schlimmer!
Cold but sunny Saturday
Aber wer braucht schon Geld?
Trotzdem genoss ich den ersten Advent mit Teelichtschein und Lebkuchen!

Freitag, 28. November 2008

Familienbande

Der erste Titel für einen heutigen Post wäre eigentlich gewesen:
Schwarzsandige Servicewüste
Der gemeine Deutsche neigt ja dazu, im Ausland immer alles mit der Heimat zu vergleichen. Daher habe ich bisher meine Einstellung den isländischen Serviceleistungen gegenüber immer als vielleicht etwas voreingenommen betrachtet.
Aber auch Isländer empfinden ihr eigenes Land durchaus als eine Servicewüste. Ich führe es hauptsächlich auf mangelnde Begeisterung für die Sache und die Tatsache "Die rechte Hand weiß nicht, was die Linke tut" zurück.
Vor 2 Tagen bekam ich eine Nachricht, dass für mich ein Päckchen aus Deutschland angekommen wäre. Der Absender sagte mir nichts (erst mitten in der Nacht hatte ich einen Geistesblitz betreffs Buchstabenaustausch).
Jedenfalls mußte ich zum Zoll, weil die sich sicher sein wollten, dass ich nichts an ihren Kassen vorbeischmuggele. Ich habe sicherheitshalber eine e-Mail geschrieben, um mich nach den Öffnungszeiten zu erkundigen. Bis 17:00, sagte die Antwort. Gestern war ich dann sogar schon 16:30 da. Generell war offen, aber die Leute, die mein Päckchen in meiner Gegenwart öffnen würden, wären nur bis 15:30 da. ARRGHH!!! So machte ich die Angabe, dass es sich um ein Geburtstagsgeschenk handeln würde und gab meinen Namen+Tel.nummer an.
Und Wunder über Wunder - schon heute wurde das Paket auf Arbeit geliefert!
Hardship is over - parcel with good stuff from home :-)
Es war das Geburtstagsgeschenk meiner Schwiegereltern.
7,8 kg pures Glück!
Denn gib mir etwas zu Essen, insbesondere Sachen, die ich gern esse, und ich bin glücklich!
Schokoriesen (wegen den Dingern werde ich am Flughafen noch mal Probleme bekommen, weil ich sie tonnenweise importiere), Lebkuchen, ... und natürlich Büchsensuppen von Erasco (Nummer 1: Hühner-Nudelsuppe). Noch bin ich nicht auf den Grund des Pakets vorgedrungen, denn es ist so eng gepackt, dass ich Angst habe, es nicht wieder zusammen und heil bis nach Hause zu bekommen.
Auch von meiner Schwägerin und meiner Schwiegeroma wurde ich mit Leckereien per Post überrascht.
Anscheinend kennt mich meine angeheiratete Familie sehr gut :-)
Erst gestern habe ich mich mit meinem Mann darüber unterhalten, was wir doch für ein riesiges Glück mit unseren jeweiligen Schwiegerfamilien haben. Er fühlt sich bei meiner Familie wie zuhause und ich mich umgekehrt bei seiner auch. Und untereinander verstehen sich auch alle sehr gut. Das ist schon ein Wunder und ich bin unheimlich dankbar dafür! Denn ich bin ein richtiger Familienmensch und für mich war der größte Albtraum, dass ich mit der Familie meines Mannes nicht ein so gutes Verhältnis wie zu meiner eigenen haben könnte.
DANKE, DANKE, DANKE!!!
Auch wenn ich hier mitten im Nordatlantik ganz allein sitze, weiß ich doch, dass sie alle (Familie meines Blutes und angeheiratete, inkl. Tanten, Onkeln, Omas, ...) an mich denken und jede e-Mail oder Skype-Nachricht bringt ein Gefühl von Heimat und Zusammengehörigkeitsgefühl!
DANKE, DANKE, DANKE!!!
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PS: Ein Gutes hatte der Gang zum Zoll - ich kam mal eher von Arbeit fort und konnte den brennenden Himmel sehen.
??? .... Rabbit in the sky :-)
Es steht doch Weihnachten vor der Tür, oder? Warum sehe ich dann einen Hasen?

Donnerstag, 27. November 2008

Eine Idee von Schnee

Eigentlich sieht es aus, als ob die Nacht jemand eine riesige Puderzuckertüte über Island gesiebt hätte.
Der Wind ist fleißig dabei, die Überreste zusammenzufegen.

Dienstag, 25. November 2008

Zeitungsfotograph!?

In der Welt des Internets ist Urheberrecht immer eine heikle Sache.
Da bin ich doch immer ganz froh, wenn die Leute freundlich fragen, ob sie meine Fotos für diesen oder jenen Zweck verwenden dürfen. Ich will auch kein Geld damit verdienen. Es macht mich einfach froh, wenn ich weiß, dass mein Foto als Hintergrund auf irgendeinem Computerbildschirm am anderen Ende der Welt jemanden in gute Laune versetzt (zumindest für die paar Sekunden am Tag, an denen man normaler Weise seinen Bildschirmhintergrund überhaupt zu Gesicht bekommt).
Und wenn jemand der Meinung ist, mein Foto paßt perfekt zu seinem Blog oder Artikel, so sei es. Auf die Art sind nun schon drei meiner Fotos bei NowPublic gelandet, einer Art Internetzeitung von und für jederman.
Meine isländischen Weihnachtsmilchkartons (sind jetzt übrigens wieder in den Supermärkten zu haben), landeten im Juni in einem Artikel über drohende Milchknappheit in Deutschland (engl. LINK).
Icelandic Christmas lads / isländische Weihnachtsgnome
Mein Tomaten-Gurken-Gesicht war - ebenfalls im Juni - Teil eines kurzen Beweisaufnahme, dass Kinder, die sich gesund ernähren, besser lernen (engl. LINK).
hidden face - healthy (35/366)
Und gestern wurde ich gefragt, ob mein neuestes project:glimpse-Foto, auf dem ich meine, mittler Weile recht umfangreiche, Währungssammlung abgelichtet habe, in einer Äußerung zum Stand der Ökonomie in den USA (engl. LINK) verwendet werden dürfte.
project:glimpse - Money, money, money

Freitag, 21. November 2008

Alles unter einem Dach

Na, wäre das nicht was?
- Anlegestelle für die Yacht
- Garage für die Limousine mit Einparkservice
- Penthouse mit Balkon
- Supermarkt
und das alles in einem Haus?
Dann sollte man über den Kauf einer Wohnung in diesem Doppelhaus ("Marina City" - Danke, Vati!) in Chicago nachdenken:
Lowest level - big yachts, middle level - big cars, upper level - big flats
Der Einparkservice ist übrigens notwendig, damit die teuren Schlitten nicht im Fluß landen. Der Chicago-River wurde übrigens in der Vergangenheit künstlich rückwärts geleitet, um die Abwässer von Chicago von der Trinkwassergewinnung im Michigansee weg zu halten. Am St.-Patricks-Day (Tag des Schutzpatrons Chicagos9 wird der Fluß komplett grün gefärbt.
Und zum Wasser: Die Flasche Wasser im Hauseigenen Supermarkt kostet das 4fache von dem im normalen Laden. Aber wer sich dort eine Wohnung leisten kann, der braucht über solche Preise eh nicht nachzudenken. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob diese 2 Häuser wirklich einen eigenen Laden haben, aber für einige Häuser von Chicago trifft es tatsächlich zu. In der Michigan Avenue (eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt) gibt es z.B. auch einen Laden, der gar keine Preisschilder an den Sachen hat. Wer fragt, kann es sich nicht leisten. Ein anderer Laden macht die Türen nur auf Voranmeldung hin auf.
Gebt mir eine winddichte Hütte mit Wasser- und Stromanschluß (und INTERNET) mitten im Wald mit kleinem See und ich bin glücklich.
Wer will schon in einem Gebäude leben, wo dass Wasser im Klo Wellen wirft, weil die ganze Konstruktion vom Wind bewegt wird (trotz Dämpfungsmechanismen)?

Donnerstag, 20. November 2008

Chicago - Lichtermeer am Michigansee

Der Name leitet sich aus dem Wort Checagou ab, mit dem die Patowatomi-Indianer das Marschland beschrieben, wo später die Stadt gegründet wurde. Das indianische Wort bedeutet sowohl wilde Zwiebeln wie auch Stinktier. Der Name bedeutet also so viel wie „Land, das nach Zwiebeln stinkt“. Gestank haben wir nicht vorgefunden. Generell war die Innenstadt von Chicago sehr sauber. Während einer Stadtrundfahrt bekamen wir erklärt, dass es zumindest bis nächstes Jahr auch weiterhin so sauber bleiben wird. Chicago bewirbt sich nämlich für die Olympischen Spiele 2016. Dafür müssen sie glänzen.
Trump Tower - the silver tower
(hinter einer der berühmten Klappbrücken Chicagos (keine Stadt der Welt hat mehr) glänzt der Trump Tower, der eigentlich letzte Woche fertig gebaut sein sollte)
Im Volksmund wird Chicago auch "the windy city (windige Stadt)" genannt. Das kommt zum einen von einer Rivalität mit Cincinnati und mit New York, hier war die Grundlage die Gewinnung der Weltausstellung für Chicago. Eine weitere Bedeutung liegt im oft starken Wind, der mal kalt aus nordwestlicher Richtung, mal auch vom Michigansee weht, und durch die Wolkenkratzerschluchten kanalisiert und dadurch verstärkt wird. Jedoch ist Chicago nicht bedeutend windiger als andere amerikanische Städte. Zuletzt wird die Bezeichnung auch zurückgeführt auf die Korruption und die historische, insbesondere während der Prohibition, verbreitete organisierte (Schmuggler-)Kriminalität - Al Capone und Genossen.
Chicago from the Sears Tower
(Blick vom Sears Tower, eines der höchsten Gebäude der Welt)
Gegen die Winde in Reykjavik sind die von Chicago wahrscheinlich ein Witz. Zumindest kann man hinter den Hochhäusern Schutz finden, in Reykjavik ist das nicht möglich - kein Baum, kein Strauch und schon gar kein hohes Haus (oder zumindest nicht viele).
Schon tagsüber war diese Stadt wirklich beeindruckend, da wir auch unverschämtes Glück mit dem Wetter hatten - Sonnenschein und blauer Himmel. Regen hatten wir nur während der 3 Tage der Konferenz, an denen wir sowieso nicht aus dem Hotel herausgekommen sind.
In the shadows of Chicago´s skycrapers
(An dieser Stelle einen besonderen Gruß an meine Mutti. Wir haben in Chicago die Lasalle Straße/Street gefunden :-) )
For my mom
Des Nachts war es einfach nur fantastisch! Tausende von Lichtern ließen den Himmel und die Himmelslinie (Skyline) von Chicago erstrahlen!
Good day Chicago!
Good night Chicago!
Dank unserer Go-Chicago-Karte konnten wir kostenlos verschiedene Attraktionen besichtigen (leider hatten einige Saison bedingt geschlossen). So waren wir gleich 2 mal mit dem schnellsten Fahrstuhl der Welt im 94. Stockwerk des Hancock-Towers.
Sears Tower with the old water house in front
Und natürlich haben wir uns auch nicht den Ausblick von einem der höchsten Gebäude der Welt, dem Sears Tower, entgehen lassen.
Chicago from the Sears Tower
Was mich aber am meisten in Chicago begeistert hat, war die "Bohne" im Millenium Park, wo B. Obama auch seine Rede gehalten hat.
the bean
(Im Hintergrund eine der Baustellen - oben steht der Baukran und unten wird schon fleißig Büroarbeit getätigt.)
Getting lost in reflections
(unter der Bohne konnte man sich leicht verlieren)
What´s reality?
Catched in the bean
Woran erkennt man übrigens, dass man sich in einer US amerikanischen Stadt befindet?
Daran:
Chicago from the Sears Tower
Mit unseren Tagestickets (erstaunlich günstig: 2 Dollar pro Tag) haben wir auch das öffentliche Verkehrsnetz erkundet. Dabei durfte selbstverständlich auch eine Fahrt mit der S/U-Bahn über den berühmten LOOP (Kreisel) nicht fehlen. Die S-Bahn fährt auf einer aufgeständerten Gleisbett einmal um Downtown (Innenstadt).
The LOOP
Es gäbe noch so viel zu erzählen (Aquarium, die berühmte Chicago-Pizza, das Eisenbahn-Soundsystem im Millenium Park, die Suche nach Briefmarken, Windgebeuteltes Riesenrad, ...) über die 3 Tage, die wir effektiv in dieser Stadt verbracht haben ...
Wir haben mehr als 100 Bilder geschossen, hier (LINK) sind noch ein paar zum Stöbern.

Dienstag, 18. November 2008

St. Louis - Forest Park

Am Freitag, den 7.11., nutzte ich meinen letzten Tag in St. Louis und das wundervolle Wetter (nicht mehr ganz so warm, aber Sonnenschein), um einen ausgiebigen Spaziergang im Forest Park zu machen.
Perfect weather
Forest Park ist vielleicht ein wenig übertrieben, denn sie haben dort zwar einen Haufen Bäume, aber einen Wald (forest) würde ich es noch nicht nennen.
Aber ich freue mich ja momentan über jeden Baum, den ich zu Gesicht bekomme! Besonders, wenn sie in solchen Farben leuchten:
autumn colours
Fall in St. Louis - Forest Park
autumn colours
Auf der riesigen Parkfläche befinden sich unter Anderem auch:
- St. Louis Wissenschaftszentrum mit dem McDonnell Planetarium
St. Louis - Forest Park - McDonnell Planetarium
- Kunstmuseum
- Missouri Geschichtsmuseum
- Jewel Box (Juwelen Box - Gewächshaus)
Jewel Box
- Teiche und Flüsse, auf denen man mit dem Boot fahren kann
- zahlreiche Sportplätze (Tennis, Skating, Baseball, ...)
- Pavillion der Weltausstellung
- St. Louis Zoo (LINK)
Zoo monument St. Louis
Bei dem herrlichen Wetter habe ich mir natürlich die Innenaktivitäten entgehen lassen und bin lieber durch die Außenanlagen geschlendert, inklusive dem Zoo. Hier muss ich erwähnen, dass viele Museen und auch der Zoo keinen Eintritt gekostet haben. Diese freie Eintritt-Mentalität findet man recht häufig in den USA. Das ist mir schon im Januar in Boston aufgefallen. Die meisten Museen und Zoos können sich meist von den Eintrittsgeldern allein sowieso nicht finanzieren. Durch den freien Eintritt kommen wahrscheinlich wesentlich mehr Besucher. Spenden kann man natürlich immer oder auch Geld für Souvenirs ausgeben ohne Ende. An jedem Käfig, Sitzbank, ... findet man dann Sponsorenplaketen.
An diesem Tag habe ich natürlich viele Fotos geschossen, insbesondere auch von dem "Animals forever (ewige Tiere)-Denkmal", welches witziger Weise aus Stahl besteht und fleißig vor sich hin rostet. Ich glaube, so manches Tier im Zoo wird älter werden als das Denkmal. Trotzdem finde ich es fantastisch. Man muss mehrere Minuten davor stehen, eh man auch das letzte Tier entdeckt hat.
'Monument
Was könnt ihr sehen?
(Richtig: drei Seepferdchen, Hai, Fisch, Pinguin)
Aber vielleicht hat das mit dem Dahinrosten ja auch einen tieferen Sinn: Wenn wir nicht auf unsere Umwelt achten, dann sind auch die Tiere nicht für immer und ewig!?
Ein paar unerwartete Überraschungseffekte gab es auch am Wegesrand. Da hing zum Beispiel eine tote Antilope im Baum, eine riesige Eidechse kletterte an der Wand entlang, an der man gerade nichts ahnend vorbei lief oder man kam um eine Biegung und
Surprise!
Wirkte lebensecht!
Weitere Bilder dieses Tages gibt es bei Flickr (LINK), da es etwas umständlich ist, sie alle hier zu posten.

Sonntag, 16. November 2008

Zurück im Land des stinkenden warmen, aber köstlichen kalten Wassers

Zurück auf der Insel, auf der die Temperaturen so sind, wie es sich für diese Jahreszeit gehört, knapp über 0°C. In Boston hätte ich gestern beinahe einen Hitzschlag bekommen - +18°C. Dagegen war es in Chicago richtig herbstlich geworden. Wir haben auch erleben können, warum Chicago "the windy city (die windige Stadt) genannt wird. Chicago könnte Reykjavik in der Hinsicht fast Konkurrenz machen - aber nur fast. In Reykjavik ist man dem Element einfach schutzloser ausgeliefert.
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Infos + Bilder folgen.

Montag, 10. November 2008

kurze Meldung

Mein Mann und ich sind gut in Chicago angekommen und haben schon die Spiegelungen in der riesigen silbernen Bohne bestaunt. Bilder von meinem letzten, fantastischen Herbsttag in St. Louis und Bilder von der Bohne folgen in den naechsten Tagen.

Freitag, 7. November 2008

Mississippi

In den Befragungen zum Sieg B. Obamas viele Leute gaben an, dass sie niemals gedacht haetten, einen solchen Tag zu erleben.
Als ich heute Abend auf der Eads Bridge stand und eine Nachtaufnahme von St. Louis fotografierte, hatte ich meinen persönlichen "Das ich diesen Tag erleben darf - Moment". Da stand ich auf dieser Bruecke, ab und zu fuhr ein Auto hinter mir oder ein Zug unter mir in der unteren Brueckenetage, warmer Wind, als es mich plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel:
Ich stand mitten ueber dem Fluss, der fuer mich persönlich immer eins der Symbole (gleich nach Yellow Stone Nationalpark und Wolkenkratzern) fuer die USA war:
der MISSISSIPPI.
Good night St. Louis!
Als ich Tom Sawyer und Karl May gelesen habe, konnte ich nur von diesem Land traeumen. Niemals haette ich davon getraeumt, jemals selbst dort sein zu können. Nun habe ich einen Job im Ausland, was ich ebenfalls niemals ertraeumt haette (nicht, dass ich es je wirklich wollte), der (bzw. mein Boss) mir die Möglichkeit gibt, Traeume wahr werden zu lassen. Da war ich Anfang des Jahres in Kanada, wo ich mal Baeume pflanzen wollte, und nun konnte ich in den Mississippi spucken. Es ist so schön, wenn Traeume wahr werden! ... und naechste Woche sehe ich meinen Traummann wieder! :-)

Donnerstag, 6. November 2008

Update

Er hat es geschaft! Obama ist Praesident der USA!
Wunder können anscheinend doch geschehen!
Ich brauche meinen Glauben an den gesunden Menschenverstand doch noch nicht aufgeben!
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Gestern Abend erkannte mich eine Kellnerin sehr schnell als Deutsche. Mein Akzent hatte mich verraten. Sie selbst ist auf einer US-Armeebasis in Deutschland aufgewachsen. Ihr Akzent hat allerdings auch verraten, dass sie noch nicht lange in der Gegend um St. Louis lebt. Ich habe sie naemlich ziemlich gut verstanden. Sonst brauche ich naemlich mehrere Anlaeufe, um das genuschelte Amerikanisch der Leute hier zu verstehen. Sie hat mir gestanden, dass sie oft das gleiche Problem hat. Was hilft es, wenn man die Vokabeln einer Sprache kann, aber es akustisch nicht versteht?! Das ist auch der Grund, warum Islaendisch fuer mich wahrscheinlich fuer immer ein Buch mit 7 Siegeln bleiben wird.
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Ich hoffe, dass ich heute Nachmittag und Morgen Zeit fuer die Erkundung von St. Louis haben werde. Aber erst muss ich noch meine Praesentation fuer meinen Vortrag naechste Woche in Chicago fertig machen.
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Bevor ich allerdings los konnte, war ich versucht, einen Seh- und Alzheimertest ueber mich ergehen zu lassen. Mein Laptop hatte naemlich plötzlich keinen Strom mehr. Wo war mein Steckdosen-Adapter? Nicht in dieser Tasche, nicht im Koffer mit den ganzen Konferenzsachen, nicht an der Steckdosenleiste. War er vielleicht noch im America´s Center? Nach Erkundigung dort und der Suche nach einem Computer-/Elektroladen, bekam ich in einem unscheinbaren Laedchen um die Ecke (Downtown St. Louis ist nicht gerade ein Paradies zum Einkaufen - alles nur Buerohaeuser! Der naechste grosse Elektroladen waere 20 km ausserhalb gewesen!) dann ein Ersatzadapter. Und wie konnte es anders sein - kaum steckte ich diesen in die Steckdose - 5 Minuten spaeter fand ich meinen alten!
...Wie war das? Fielmann verkauft Brillen kostenlos bzw. fuer preiswerte 20 EUR? Waere billiger als die 25 USD, die ich fuer den Adapter bezahlt habe. Sicherheitshalber bringe ich ihn aber nicht zurueck. Doppelt haelt ja bekanntlich besser!
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Jetzt breche ich aber endlich auf. Sonne scheint wieder nachdem es am Vormittag ordentlich geregnet hatte.

Mittwoch, 5. November 2008

Woher kommst du?

Normaler Weise habe ich mit dieser Frage kein Problem.
Heute schon! (Di.,04.2008)
Denn sobald ich die Frage mit:
"Aus Deutschland." beantwortete, bekam ich die folgende Aussage um die Ohren gehauen: "Dann fuehlst du dich hier wie zu Hause!"
NEIN, NEIN, NEIN!!!
Warum haelt die halbe Welt Deutschland fuer Bayern?
The Octoberfest is NOT Germany!!!
Ich meine, ich mag Sauerkraut sehr gern, aber Bier und Wurst aus anderen Gegenden sind auch nicht schlecht, wenn nicht sogar viel besser.
Und niemand, der auch nur einen minimalen Geschmack hat, rennt in Lederhosen und Kniestuempfen herum und schmueckt seinen Hut mit etwas anderem als einer riesigen Pfauenfeder oder Ziegenschwanz/Gemsbart oder was immer das ist!
Okay, auch die Gardinen in meiner islaendischen Kueche sind blau-weiss kariert, aber dass war nicht meine Wahl und ausserdem liess es IKEA sicher in Taiwan produzieren.
Die Musik kann ich nur ertragen, wenn ich mindestens 3 Bier getrunken habe, was nie passieren wird!
St. Louis hatte viele deutsche Aus-/Einwanderer - die können doch nicht alle aus Bayern gekommen sein!
The Octoberfest is NOT Germany!!!
Zum Glueck fand ich den Ausgang (Exit) rechtzeitig!

Dienstag, 4. November 2008

4.11.2008 - Qual der Wahl

Heute ist der grosse Wahltag in den USA.
Mal sehen, wer das Rennen macht.
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Schade, dass ich erst naechste Woche in Chicago bin. Dort ist heute die Hölle los, denn das ist Obamas Stadt. Ich weiss nicht, ob er die bessere Wahl als McCain ist, aber ich finde, dass allein seine Wahl ein Zeichen setzen kann. Auch in Deutschland war es schwer zu glauben, dass eine Frau das Rennen machen wuerde.
Ich kann mir nicht helfen, aber wenn ich McCain sehe, muss ich immer an die gleichnamige Pommes-Firma denken. Ueber sein Aussehen lasse ich mich mal hier nicht aus - das ist ja nun wirklich nicht relevant.
Wahrscheinlich ist fast jeder besser als Bush.

Beteung, Beteung, Beteung - und Stahlbögen

Das Thema des Tages: BETON.
Nach Beendigung des heutigen Konferenztages bin ich noch etwas um den Block gelaufen.
Dabei hielt ich mich an die vorgeschriebene Route ;-)
The actual weather +20°C !!! :-)
Die heutigen Temperaturen lagen wieder bei ueber 20°C total.
Teilweise haben die Hochhaeuser recht schöne und interessante Fassaden
Buldings with interesting facades
... auch wenn sie manchmal ganz schön verschandelt werden:
Air conditioners disfigure every facade!
Hier auch ein erstes Foto vom Wahrzeichen von St. Louis - der riesige Stahlbogen:
The Arch at night
Wegen ihm heisst die Stadt auch die Tor-Stadt = "Gateway City".

Montag, 3. November 2008

Kurzmeldungen aus den U.S. - 02.11.2008

Sonntag in St. Louis
... wieder ein sommerlicher Tag
... ganz im Geiste des Betons
... im American Center
... verloren in Inches und Feets (meine Fuesse haben auch gequalmt)
... Ich hasse Klimaanlagen - im Frostschrank ist es waermer!
... alte Bekannte aus Kanada getroffen
... Starbucks-Tassensucht
... Aufmarsch zum Spiel (Football oder so)
... Polizeiautos ueberall (wie in Deutschland zu Fussballspielen)
... eine Gallone Wasser gekauft, da Leitungswasser nicht trinkbar

Samstag, 1. November 2008

Kurzmeldungen aus den USA - 01.11.2008

01.11.2008, 21:03, Hotel, St. Louis
Ich hasse Klimaanlagen!
Klimaanlagen und Fernseher scheint es in den USA ueberall zu geben. Ich weiss gar nicht, welches der beiden Geraeusche ich nerviger finde. Denn Fernseher mit den staendigen US-Wahlkampfbeitraegen kann ich in meinem Zimmer ja wenigstens ausschalten, aber ohne wirklich zu öffnendes Fenster, kann ich die Klimaanlage nicht ganz ausstellen, ohne einzugehen. Ich will mein islaendisches Klima!!!
Vorhin wurde mir vom Zimmerservice Eis angeboten (das zum Kuehlen und nicht das zum Essen). Vielleicht haette ich das annehmen sollen, denn das ist schon das 2. Hotel ohne Minibar im Zimmer. Aber kostenloses Internet, Badewanne und tolle Nachthupferl ("After Eight" :-) ).
Die Ausstellung zur Konferenz lief uebrigens gut an. Jetzt ist mein Koffer wieder ein Leichtgewicht und dank Panzerklebeband auch wieder halbwegs hergestellt - zumindest sollte er diese Reise ueberstehen.
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01.11.2008, 12:55 (andere Zeitzone) St. Louis, MO
HITZSCHLAG!!!
Hier ist Sommer mit Herbstfarben! Wo sind meine kurzen Hosen und die T-Shirts?
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01.11.2008, 11:00, Flugzeug, American Airlines
Baeuerliches "Flickwerk"
Good bye Boston!Start meines laengsten Kontinentalfluges bisher. Normaler Weise sind meine laengeren Fluege immer Transatlantikfluege gewesen. Ueber Festland bin ich bis jetzt nur max. 1,5 Stunden geflogen. Jetzt hiess es knapp 3 h ueber die USA. Ueber endlose Patchwork-felder!
Patchwork
Und ich hatte wieder 3 Sitze fuer mich ganz allein!
Und obwohl es American Airlines war, gab es keine Bildschirmunterhaltung waehrend des Fluges! Wo doch sonst ueberall die Fernseher laufen.
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01.11.2008, 7:30, Boston, MA:
Amerikaner? Deutsche!
In den USA laufen mir Deutsche als Amerikaner ueber den Weg!
Im Fruehstuecksraum waren wir 4 Deutsche und nur 2 Amerikaner waren anwesend.
Schon beim Bostonspaziergang Anfang es Jahres, sind uns einige deutsche Touristen entgegengekommen.
Nirgends ist man sicher :-)
Mal sehen, wie es in Saint Louis ist.

Service

Ich mag meinen Boss!
Fuhr er mich doch heute höchstpersönlich in seinem Porsche Cayenne (der Jeep von Porsche) zum Flughafen.
Ist das nicht nett?
Es sind immerhin hin und zurueck mehr als 80 km.
Eine Taxifahrt wuerde gut 100 EUR kosten, der Flugbus ca. 15 EUR (noch zum guten alten 1:100 Kurs).
Sogar meine 2 Gepaeckstuecke, die insgesamt mehr als 50 kg wogen wurden von ihm bis kurz vor den Check-In-Schalter transportiert. Okay mehr als 30 kg sind sowieso Firmenkilogramms - Werbebröschueren fuer unsere Beton-Rheologie-Abteilung und die 2 Konferenzen, die wir naechstes Jahr als Gastgeber durchfuehren.
Im Flugzeug von Icelandair kam ich in den Genuss der neuen Unterhaltungstechnik, Bildschirm mit Touchscreen fuer jeden Sitz. Viele Möglichkeiten - sogar USB-Anschluss. Fuer 10 Dollar entschied ich mich fuer das 1.Klasse-Programm - ich konnte mir die Filme aussuchen, die ich sehen wollte. Bei fast 6 Stunden Flug habe ich fast 3 Filme gesehen. "Must like dogs" (o.s.-Liebesgeschichte ueber Internetkontaktanzeigen, "Monster-in-Low" (statt mother-in-law / Schwiegermutter) und fast komplett den Film zu "Sex in the City" (mir fehlen noch ca. 20 min, der Film geht ueber 3 Stunden"). Dabei hatte ich auch noch dass Glueck, dass ich die ganze Sitzreihe (3 Plaetze) fuer mich allein beanspruchen konnte.
Rain outside - new personal flight entertainment inside
I had actually 3 seats for myself :-)
(Der Thron von Odin heisst "Hliðskjálf", diesen hier nennen wir einfach "Dein Sitz")
Ich verliess Island beim "schnönsten" Regenwetter, dass auf die restlichen Schnee- und Eisfetzen herunterkam. Der Flug war teilweise ganz schön turbulent, aber wir wurden wieder (LINK) von einem aufgehenden Sonnenuntergang belohnt (zumindest bis ueber Grönland).
Flighing in the rising sunset
Am Bostoner Flughafen erlebte ich dann eine unangenehme Ueberraschung. Mein neuer, toller Samsonite-Koffer (mehr als 200 EUR) hat die Reise nicht gut ueberstanden. Eine Ecke eingerissen und eingedellt. Da musste ich dann gleich noch reklamieren gehen, Formular ausfuellen und hoffen dass Icelandair die Reparatur (eigentlich Totallschaden - also Neukauf) bezahlt.
Dann fuhr mir noch der kostenlose Hotelbus vor der Nase weg und ich musste fast eine halbe Stunde warten.
Jetzt bin ich endlich im Hotel (1:00 is.Z., 21:00 Boston Zeit). Highspeed Internet im Hotel (mal sehen, was das kostet). Gleich ein entspanntes Bad und dann ab ins Bett. Morgen geht es dann weiter nach Saint Louis.
Apropos Kosten: Bei 50 kg Gepaeck haette ich von IS nach D fuer 30 kg Uebergepaeck-Gebuehren zahlen muessen - 10 EUR/kg = 300 EUR insgesamt. Heute habe ich nicht einen Cent zahlen muessen. Wahrscheinlich bin ich dann morgen dran.
Good night Boston!
Gute Nacht!