(Kauderwelsch ist ebenso ein Sprachführer-Verlag, dank dem man u. a. "Isländisch Wort für Wort" lernen kann)
Gestern sagte mein Chef etwas zu mir und ich habe kein Work verstanden. Nicht, dass das etwas Ungewohntes wäre, aber dabei handelte es sich zur Abwechslung einmal nicht um das Problem des fehlenden Fachvokabulars.
Normaler Weise wird man in Island natürlich zuerst in Isländisch angesprochen - das ist ja wohl klar. Aber das war es nicht. Englisch war es aber auch nicht. Am Ende konnte ich es als Deutsch einordnen. Was mir aber nicht wirklich weiter half, da die Wahl und Zusammenstellung der Wörter so ungewohnt war. Außerdem hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich in meiner Muttersprache angesprochen werden würde. Obwohl die zwei Isländer in unserem Rheocenter-Team schon die Chance nutzen, ihre Deutschkenntnisse an den z.Z. 6 Deutschen aus zu testen.
Als vor ein paar Monaten eine norwegische Firmengruppe im Institut war, wurde Isländisch, Norwegisch, Englisch und Deutsch gewechselt. Lustig fand ich die Präsentationen. Text Englisch, Sprache Norwegisch, Diskussion mehrsprachig.
Man merkt richtig, wie die Gehirnwindungen sich bei dem Versuch, aus dem ganzen Puzzleteilchen ein halbwegs erkennbares Bild zu machen, verknoten.
Aber: Immer schön cool bleiben - zur Not hat man noch Hände und Füsse und als ordentlicher Ingenieur ein Blatt und einen Stift!
3 Kommentare:
Zu mehrsprachlichen Fachdiskussionen kann und will ich mich nicht äußern. Mir reichen die innerdeutschen Dialekte. Die Hör- und Sprachverständlichkeit nimmt insbesondere südlich des Rennsteiges in dritter Potenz je km ab. Oder weiß jemand auf Anhieb was eine "Ainkehr" ist? Wer jetzt an eine Kneipe denkt, denkt zwar positiv, liegt aber trotzdem daneben. Es ist nur einer der vielen nieder-mittel-hochbayrischen
Fachbegriffe, der in diesem Falle eine spezielle Sandmischung zum Verfüllen von Pflasterfugen benennt. Von ganz konservativen und traditionsbewußten Fachleuten wird auch nach wie vor die Betonkonsistenz mit K1....K5 zielgerichtet bestellt. Gottseidank
halten sich noch einige Baubetriebe ein paar Rentner, die hier aushelfen können. Rene würde gegen eine Betonwand (mind. B 45) rennen. Unser Berufstand zehrt eben aus den Erfahrungen und Gewohnheiten von Jahrhunderten, gegen die selbst die Götter- geschweige dann der Deutsche Normenausschuß- vergeblich kämpfen. Gegen dieses oft babylonische Fachsprachengewirr hilft oft nur, wie Du weise sagst,die "Geheimwaffe" des Ingenieur- Papier und Bleistift! Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte. Gute Nacht!!! goe
Wieso? "Ainkehr" ist doch völlig logisch. Der Sand wird in die Fugen gekehrt. "Einkehr" eben.
Die Kauderwelsch-Büchlein erinnern mich immer an Urlaub. Ich hab ein paar davon und kann mich erinnern, dass ich zum Beispiel in Thailand der Held war, als ich in Landessprache mit einem Händler verhandelt habe.
Allerdings hatte ich damals die Zahlen durcheinandergebracht und habe immer höhere Verkaufspreise als der Händler genannt. Der hat das eine Minuten (!) mitgemacht, bevor er loslachen musste und mich aufgeklärt hat. Seitdem frage ich immer nur noch "Is this your best price?".
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